Berührungslos wirksame Schutzeinrichtungen

Lichtvorhänge

Ein Lichtvorhang ist ein Flächenschutz, der die Fläche vor dem gefährlichen Arbeitsraum einer Maschine, z.B. einer Gesenkbiegepresse, gegen unbeabsichtigtes Eingreifen schützt. Die Auflösung optischer Lichtvorhänge beträgt in der Regel 14 mm und darf 30 mm nicht überschreiten.
Nicht geeignet sind Lichtvorhänge als Fingerschutzsystem, wenn Werkstücke mit Abmessungen größer als ca. 20 mm in den Lichtvorhang ragen können. Dies ist beispielsweise beim Biegen von Kästen der Fall.
Für die Absicherung des Arbeitsraums von hydraulischen Pressen und Gesenkbiegepressen setzen wir als Fingerschutzsysteme moderne C4000-Lichtvorhänge der Fa. Sick ein.Diese robusten Lichtvorhänge sind leicht zu montieren und flexibel einzusetzen durch die Möglichkeit der freien Programmierung. Darüber hinaus verfügen diese Lichtgitter über eine effiziente Diagnosesoftware.

Ergonomisch integrierter Lichtvorhang erleichtert die Arbeit


Beispiel einer kundenspezifischen Applikation eines Lichtvorhangs an einer 1100 kN Gesenkbiegepresse. Sender und Empfänger sind fest an einem höhenverstellbaren Vordertisch montiert und fahren mit dem Auflagetisch mit. Diese Form der Arbeitsraumabsicherung bietet ein hohes Maß an Sicherheit und Ergonomie.
Ein wichtiger Punkt bei der Auswahl und Integration von optischen Lichtvorhängen ist die Frage, in wieweit ein Lichtgitter sich in den Produktionsprozess der Maschine integrieren lässt und den Arbeitablauf möglichst nicht beeinträchtigt. In der Regel muss bei der Absicherung eines Pressen-Arbeitsraums ein Kompromiss geschlossen werden zwischen Sicherheit und Produktivität.
Wenn Sie vor der Entscheidung stehen, ein optisches System an Ihrer hydraulischen Presse oder an Ihrer Gesenkbiegemaschine installieren zu lassen, sprechen Sie mit uns.
Wir beraten Sie gerne und arbeiten für Sie Lösungsmöglichkeiten für die Anbringung und für die Integration des Lichtvorhangs in die Pressensteuerung aus.
Beispiel einer kundenspezifischen Arbeitsraumabsicherung mit dem C4000-Lichtvorhang an einer hydraulischen Presse. Der Arbeitsraum wird optisch durch den Lichtvorhang abgesichert. Mit dem Lichtvorhang kann die Presse auch gestartet werden (Eintakt- und Zweitaktbetrieb). Zusätzlich ist zwischen Maschine und dem Lichtgitter ein pneumatisch gesteuerter Schutzschirm zum Schutz gegen herausgeschleuderte Teile installiert. Das Lichtgitter wiederum überwacht auch die Schließbewegung des Schutzschirms. Falls während der Abwärtsbewegung des Schirms eingegriffen wird, stoppt das Lichtgitter die Bewegung.

Optischer Zugangsschutz mit Mehrstrahllichtschranken

Zugangsschutz einer hydraulischen Presse

Eine Variante des optischen Zugangsschutzes ist die Absicherung des Gefahrenbereiches einer Maschine durch eine Mehrstrahllichtschranke (MSL oder M4000 Fa. Sick)

Es müssen mindestens 2 Strahlen vorhanden sein, mit denen das Eindringen einer Person in den Gefahrenbereich sicher erkannt wird. Mit den Ausgangssignalen des Zugangsschutzsystems werden die gefährlichen Bewegungen gestoppt bzw. frei gegeben

Optischer Zugangsschutz an einer Presse

Das Bild zeigt einen 3-strahligen optischen Zugangsschutz zur Absicherung des hinteren Bereichs einer hydraulischen Presse. Wird bei aktivem Zugangsschutz mindest einer der 3 Strahlen unterbrochen, stoppt die Maschine sofort. Von einem Standort außerhalb des gesicherten Gefahrenbereichs muss das Zugangsschutzsystem erst wieder aktiviert werden. Durch Betätigung eines Quittiertasters bestätigt der Maschinenbediener, dass sich niemand mehr im gefährlichen Bereich aufhält. Die Maschinenbewegungen werden anschließend wieder frei gegeben.

Optischer Zugangsschutz mit Laserscanner

Ein Laserscanner stellt eine andere Variante des optischen Zugangsschutzes dar. Der Laser scannt den Bereich vor dem gefährlichen Maschinenbereich wie ein Radarstrahl ab.
Dabei kann die Abtastfläche exakt programmiert oder eingelernt werden. Das heißt, das System kennt für jeden Scanwinkel den aktiven Tastradius.
Befindet sich in dem Abtastbereich beispielsweise permanent ein Gegenstand wie z.B. eine Kiste oder eine Maschine, kann dieser Gegenstand durch Programmierung aus dem Prüfbereich ausgeblendet werden.

Wenn der Laserscanner aktiv ist, tastet der Laserstrahl die eingelernte bzw. programmierte Fläche kontinuierlich sequentiell ab.
Dringt eine Person oder ein Gegenstand in die Abtastfläche ein, erkennt der Laser die Abweichung vom gespeicherten Tastprofil und stoppt sofort durch Abschalten der Sicherheitsausgänge alle gefährlichen Maschinenbewegungen.

 

Absicherung einer Rohrbiegemaschine mit Laserscanner

Absicherung einer Rohrbiegemaschine bei einem Automobilzulieferer

Der Laserscanner sichert in diesem Anwendungsbeispiel den gefährlichen Bereich vor der Biegemaschine und startet darüber hinaus den Maschinenzyklus.
Der Sicherungsbereich ist für den Maschinenbediener durch eine Farbbandmarkierung gekennzeichnet. Eine große Signalampel signalisiert den aktuellen Maschinenstatus.
Bei Maschinenstillstand (Anzeige grün) betritt der Maschinenbediener den Gefahrenbereich, entnimmt das gebogene Rohr und legt ein neues Teil ein. Sobald der Gefahrenbereich durch den Laserscanner als frei erkannt wird, wird der Biegezyklus gestartet. Die gelbe Ampelleuchte signalisiert jetzt, dass der Gefahrenbereich abgesichert ist , dass aber trotzdem Vorsicht geboten ist.
Tritt während des Biegezyklus eine Person in den Scanbereich, werden alle Gefahr bringenden Bewegungen sofort gestoppt. Die Unterbrechung des Laserscanners wird durch eine rote Leuchte signalisiert.